Zu viel Stress? Achtsamkeit reduziert Cortisol

Meditation gilt als eine der wirksamsten Methoden, um Stress abzubauen und dem Auftreten von Gesundheitsschäden vorzubeugen, die Stress verursachen kann. Aber die Auswirkungen der Meditationspraxis auf das psychophysische Wohlbefinden objektiv zu quantifizieren, ist keine einfache Aufgabe. Tatsächlich werden die Vorteile der Meditation im Allgemeinen durch spezielle Fragebögen bewertet, die von den Praktizierenden ausgefüllt werden, deren Antworten zwangsläufig von der Erwartung beeinflusst werden, sich besser zu fühlen. Mithilfe von Haaranalysen haben Forscher des Max-Planck-Instituts in Leipzig und Berlin nachgewiesen, dass Meditation den Cortisol-Spiegel, das Stresshormon, senken kann, und haben so einen objektiven und konkreten Beweis für die positive Wirkung der Praxis erh alten.

Meditation und Achtsamkeit

Meditation kann mit verschiedenen Techniken praktiziert werden, von denen die Achtsamkeit die bekannteste und im Westen am weitesten verbreitete ist. Bei der Achtsamkeit wird der Geist darauf trainiert, unsere Gedanken und das, was in unserem Leben geschieht, klar und vorurteilsfrei zu beobachten und Fähigkeiten wie Achtsamkeit, Dankbarkeit und Mitgefühl zu entwickeln.

Stress und Cortisol

Wenn wir mit einer schwierigen Situation oder Periode konfrontiert sind, schüttet unser Körper ein Hormon, Cortisol, aus, das unseren Körper alarmiert und ihn dazu ermutigt, die gesamte Energie zu mobilisieren, die zur Überwindung des kritischen Moments erforderlich ist. Je länger der Stress anhält, desto höher ist die Konzentration des in unserem Körper zirkulierenden Cortisols.

Das Studio

Es ist schon lange bekannt, dass Meditation helfen kann, Stress zu bekämpfen, aber was passiert mit unserem Körper, wenn wir konsequent praktizieren? Forscher des Max-Planck-Instituts versuchten diese Frage zu beantworten, indem sie drei Gruppen von je 80 Personen untersuchten, die neun Monate lang, 30 Minuten am Tag, sechs Tage die Woche Achtsamkeit praktizierten. Als objektives Maß für den Stresspegel der Teilnehmer verwendeten die Forscher die Menge an Cortisol, die in den ersten drei Zentimetern des Haares vorhanden war, da dieses Hormon unter Stress synthetisiert wird und sich bei Überschuss im Haar anreichert.

Meditation senkt Cortisol- und Stresslevel

Die Ergebnisse der Studie bestätigten, dass eine ständige Achtsamkeitspraxis das Stressniveau deutlich reduzieren kann. Bei der Analyse der Haare der beteiligten Probanden alle drei Monate stellten die Forscher tatsächlich einen fortschreitenden Rückgang des Cortisols fest, der nach sechs Monaten um durchschnittlich 25 % zurückgegangen war. Diese Studie stellt den ersten objektiven Beweis dafür dar, dass ständige Meditation die mit Stress verbundenen physiologischen Signale reduzieren kann, was darauf hindeutet, dass regelmäßige Achtsamkeitsübungen nicht nur eine wertvolle Hilfe bei der Verbesserung der Bewältigung schwieriger Situationen, sondern auch bei der Vorbeugung des Auftretens damit verbundener Gesundheitsschäden sein könnten zu chronischem Stress.

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